„Diese blöde Menschenkrankheit macht alles kaputt! Warum muss die uns das Weihnachtsfest verderben? Kann die nicht einfach wieder verschwinden?" Ferdinand kickt einen Stein vor sich weg. Fast hätte er Brunos Schnauze getroffen. Doch den scheint das gar nicht zu interessieren. Er liegt einfach nur vor seiner Höhle, den Kopf auf den Tatzen abgelegt und starrt vor sich hin.
Ferdinand läuft weiter vor Bruno auf und ab. ,,Und mit der Ruhe im Wald ist es auch vorbei. Ständig rennt irgendwo ein Mensch durch die Gegend. Und was die für einen Lärm machen. Da kann man am anderen Ende des Waldes stehen und versteht immer nochjedes Wort."
Von Bruno kommt nur ein abwesendes „Hmmhm".
,,Hey, hörst du mir überhaupt zu?"
,,Hmmhm."
„Stört dich das denn gar nicht? Wir wären schon auf dem Weg zu deinen Großeltern im Zirkus. Wir hatten doch so tolle Ideen für unseren nächsten Auftritt. Stattdessen verkriechen wir uns hier vor den Menschen."
Erschöpft lässt sich Ferdinand neben Bruno auf den Boden fallen. Sie hatten so lange an ihrem Auftritt vom letzten Jahr gefeilt. Hier eine Drehung mehr, da ein Salto und am Ende balanciert Ferdinand kopfüber auf seinen Löffeln auf Brunos Rücken. War das alles umsonst?
Da kommt Mama Bär um die Ecke. ,,Was schaut ihr zwei denn so traurig? Wollt ihr heute nicht spielen?"
Ein leises, synchrones Nein kommt ihr entgegen. ,,Aber die Sonne scheint. Ihr könntet zum See runter."
,,Keine Lust."
Mama Bär stupst Bruno sanft gegen die Schulter. ,,Und was ist mit eurer Aufführung? Könnt ihr schon jeden Handgriff aus dem Effeff?"
,,Die findet doch eh nicht statt", brummt Bruno.
,,Stimmt, zu Oma und Opa in den Zirkus dürft ihr nicht", antwortet Mama Bär. ,,Aber wie wäre es, wenn ihr für uns eine kleine Vorführung am Waldrand veranstaltet? Ferdinand, deine Eltern und Geschwister werden sich freuen."
Bruno schaut skeptisch zu seiner Mama hoch, dann zu seinem Freund. Der hat seine Löffel schon halb aufgerichtet. ,,Dann wäre doch nicht alles umsonst", überlegt Ferdinand. ,,Das ist eine super Idee. Komm, Bruno, lass uns das machen!". Die Ohren senkrecht in die Höhe gereckt, springt Ferdinand auf, ist mit einem Satz bei Bruno und stupst ihn etwas fester als Mama Bär zuvor in die Seite. ,,Fritz, der alte Fuchs, kommt bestimmt auch." Bruno hat keine andere Wahl. ,,Na gut", murrt er, ,,aber nur, wenn Fritz uns Krümelkuchen besorgt."